Die Polizei, das Auto und Ich

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Früher hab ich im Auto Lieder gehört bei denen die Polizei nicht gut wegkam. Und dann komme ich mit knapp vor meinem 34. Geburtstag in meine 1. Polizeikontrolle und das war so:

Am Mittwochabend fahr ich mit J zum Ikea (ohne Kinder!), J übersiedelt und hat kein Auto und wir kaufen das Kleinzeugs für sie- ich kauf die Dinge die ich brauch und hab jetzt endlich einen roten Lampenschirm. Der Ikeaaufenthalt ist gemütlich  und wir kaufen viel, dazwischen essen wir und reden, und wie J nach 20 Minuten mit meinen Kinder voraussagt (die im Moment ab 17:00 nur mehr in einer Mickymauskreischfrequenz reden), kommt mir der Ikea fast wie ein kleiner Spatripp vor. Dann ist es 21:00 und wir fahren zu J`s neuer Wohnung in Ottakring und dort sind um die Uhrzeit Parkplätze Mangelware  und die Gasse ist wirklich schmal, deshalb laden wir aus und J bringt die Dinge hinauf und ich fahr im Kreis.

Da winkt mich eine Polizistin auf die Seite und sagt: bitte Führerschein, Zulassung, Verbandskasten, Pannendreieck und Warnweste. Ich werd ein bissi ruhig, zeig meinen Ausweis und die Papiere und fang dann an den Rest zu suchen. Und jetzt muß man sagen: Danke, für diese Auto, weil mehr Familie und brav als diese Auto geht fast nicht. Dieses Auto ist ein junger Renault, in bravem dunkelblau, auf der Rückbank 2 Maxi Cosi Kindersitze, dazwischen liegt das Buch Anna lernt Ballet und ein Aristo Cats Koffer, und daneben die volle Ikeastasche. Das Auto ist D sei Dank sehr sauber. Und alle Fenster und überhaupt fast alles funktioniert. Und das einzige was jetzt kein Aristo Catsklumpert ist, ist die Kiste Bier im Kofferraum, aber in echt passt die auch, weil wer 2 Kindersitze hinten montiert hat, der braucht auch das nötige Coming down. Pannendreieck und so find ich aber nicht und ruf D an und der sagt es mir und dann sagt die Polizistin: Auf Wiedersehen und vielleicht vorher nachschauen wo die Sachen sind.

Pffffff- sag ich zu J, super das mir das mit dem Auto passiert, weil früher bin ich mit einem selbsbemalten, uraltem  knallgelben Passatkombi durch die Gegend gefahren, nur das Fahrerfenster lies sich öffnen, das Auto war vollgerammelt mit ALLEM, auf die Motorhaube haben wir Flammennzungen gemalt und quer drüber einen schwarzen Ralleystreifen, das Auto stank nach Tschick oder sonst was, der Radio war ein mit Batterrie betriebener Kassetinger und das einzig gemeinsame war der Maxi Cosi der am BeifahrerInnensitz montiert war und vielleicht die Kiste Bier.

Ja sagt J, so war das. Ich bin in Amerika aufgehalten worden, mit einem Leihato, mit dem ich gar nicht fahren durfte und ohne Führerschein und dann hab ich meinen Pass gezeigt und alles gut, baba, haha. Und mit den Gedanken fahr ich heim, im Radio  spielt es Barbra Streisand (ein Schaslied und das große Kind geniert sich ur wenn die Mutter bei sowas laut dreht, und J meint das wundert micht jetzt nicht das dir das gefällt, uhuhuhuuuu), aber ich dreh laut und dann bin ich daheim, in der warmen Wohnung, leg mich zu D auf die Couch, mach mir ein Bier auf und denk mir vielleicht ist 34 werden gar nicht so schlecht.

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6 Kommentare

  1. Also wenn ich so drüber nachdenke wurde ich eigentlich noch gar nie aufgehalten, nur einmal in Italien und die waren sehr freundlich und wollten nur die Papiere sehen und liesen mich dann ohne irgenwas weiter fahren!

  2. Man könnte ja sagen jeder hat mal einen schlechten Tag, nur kommt das bei underen Polizisten auffällig oft vor, und eine Frage hätte ich auch…warum muss ich immer den mit dem schlechtesten Tag von allen erwischen wenn ich aufgehalten werde? : )

  3. Ich bin einmal in Polen aufgehalten worden, nach einer Geburtstagsfeier von meinem Onkel.
    Mit viel Restalkohol nach dem Wochenende nach Wien. Am Montag in der Arbeit sein.
    Blah Blah, auf jeden Fall hab ich denen 100 Euro gegeben und dann war alles ok.

  4. Ich sage auch immer es gibt solche und solche, verstehe aber auch nicht warum man von manchen Beamten teilweise wie ein schwerverbrecher behandelt wird wenn man mal etwas zu schnell dran war oder telefoniert hat….

  5. Da hast dus ja eh gut erwischt, ich habe da leider auch andere Erfahrungen mit den Herren in Blau gemacht, äußerst unfreundlich, nur darauf aus für irgendetwas Geld zu kassieren und kein Verständniss für irgendwas, aber wie gesagt warewn bisher nur männliche uniformierte, vielleicht ist ja was anderes wenn man von einer Kollegin angehalten wird…

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