Das gute Nichts

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Vorige Woche, am wunderchönen Terassentisch der deutschen J sitzt eine kosmopolitische Runde, von California bis Tokio. S, gerade aus Südostasien angekommen fragt Mrs. Night, das Californiagirl der Runde, in welchem district sie hier denn lebt und was es dort so gäbe? Und Mrs. Night antwortet: im 15th, den wirst du nicht known und außer einem recht lässigen Gasthaus the Quähäll, ist dort nichts! „Das sieht Chäärsdien aber anders,“ zischt J über den Tisch zu Mrs. Night.

Stimmt gar nicht, denk ich. Mrs. Night hat ja recht. Hier ist sonst Nichts. Aber dieses Nichts das ist ein Gutes. Dieses Nichts ist kein Vakuum, sondern viel Raum um Dinge entstehen zu lassen. Da ist nicht alles vorprogrammiert, da kann man wachsen, da kann man gut aufwachsen, da kann man gut erwachsen sein.

Letztens fand hier im Nichts ein Straßenfest statt. Lässiges Programm, geile Location, Scheiß Wetter. Aber Wurscht. Und so stehen D und ich, die Lehras, die M`s,  die H´s und P und M und da Smoika und sei Frau am Freitag Abend im zarten Nieselregen. Und die Frau Lehra sagt, sie hat gewußt das ich eine Haube aufhab, und wir lauschen Ernst Molden und Willi Restartis und Walther Soyka und Herrn Wirth und finden sie großartig. Wir singen mit bei den Liedern die wir lieben, wir tratschen dazwischen ein bissi und werden bös angeschaut, wir trinken den super gemischten Satz vom Hajszan der extra für das Fest im Nichts abgefüllt wurde. Alle lieben den Molden, und bis auf mich auch den Resetraits. Nur P, einer liebsten Menschen von hier bis Nashvill schaut ein bissi zerknirscht und ist sich immer noch nicht sicher ob man aus John Henry von Woody Guthrie wirklich der Czerny machen darf. In der Pause gehen die Eltern (P und M, waast eh) und da Smoika und sei Frau in die Weinstube Polifka http://wein-polifka.at/ und bleiben dort. Und wir jubeln dem 2.Teil des Konzerts zu. Und dann ist es aus und beim Wirt kein Platz. Und D sagt zu den Lehras, den Ms und den Hs: wollts nicht noch zu uns kommen? Ja gern!

Und dann sitz ma bei uns um den Tisch und die Getränke werden geholt und irgendwann um halbzwölf kommen die Pizzen und um halb eins verabschieden sich die H`s und der Bruder vom Herrn Lehra. Und um halb 2 geht D ins Bett und um kurz nach 3h sagen dann die Lehras und die M´s Baba und Gute Nacht! Und so ein netter Abend, mit so netten Leuten!

Am nächsten Morgen bringt die deutsche J unsere Kinder vorbei und ihren Bub und ich werd mit ihnen wieder auf das Straßenfest gehen, dort hoffentlich Mrs.Night treffen und wir werden sagen, wie lässig es hier doch ist…

…und man von Nichts am nächsten Morgen dann doch zart betoniert sein kann.

Natürlich hatte die deutsche J recht.

 

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2 Kommentare

  1. Ich find das Nichts hier auch subba. Ich fühl mich so befreit von jeglichem Poserdruck. Gut, das dürfte auch das Älterwerden mit sich gebracht haben, nicht nur der Bezirkswechsel. Abgesehen davon gibts das Augustin und das Haidingers und den Vietnamesen auf der Märzstraße, wo mir der Name nicht mehr einfällt mit wunderbar romantischem Gastgärtchen und gleich übern Gürtel allerlei Amüsement und die beste Bananenschnitte in Town, ausgerechnet im Reformhaus Buchmüller mit Dinkelvollkornmehl galore. Und Manuel Rubey muss auch hier irgendwo wohnen, so oft wie den der C. sieht hier. Mehr braucht man eh nicht.

    • :-). so ein netter post. Und natürlich hatte die deutsche J recht, ich find natürlich nicht das hier nichts ist, sonderen alles sehr genial. aber ich wohn auch schon immer da, seid ich 1 Jahr alt bin, und da krieg ich manchmal so ertwas von alteingesessener obergscheit. und spannend ist die die gentrifizierung der gegend schon ein bissl, weil gestern bei dem straßenfest treff ich einen netten Mann,der aus OÖ hier her gezogen ist mit seinem Kind, und der sagt wau, ist das hier zum 1. Mal, das ist ja ur lässig (auf der Bühne singt gerade das kollegium kalsburg, daneben ist der stand mit supersüßerbiokindermodeausschwedenwo ich eh 2 hauben gekauft..Nein, sag ich, das fest gibt es schon ewig! Nur vielleicht ein bissi anders, weil auf der bühne wo heuer der molden gespielt aht, sang letztes Jahr noch mandy von den bambies! 2So jungräulich wie heuer wird das fest nie wieder“, sag ich dann am Abend zur deutschen J.

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