Gusseisenofen herrichten

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Ich habe den ganzen Winter über einen Holzofen für die neue Wohnung gesucht. Ich wollte erst einen Kachelofen, aber das ist nicht realistisch. Abbauen, aufbauen … was das kostet! Und es ist auch nicht so leicht einen Hafner zu finden, der dafür Zeit hat. Meine zweite Wahl war ein Gusseisenofen. Am Liebsten einen runden. Das sieht reizend aus, finde ich.

Ich habe auch einen richtig hübschen gefunden. Er kostete 350€ und war 1,60 hoch. Der Verkäufer war auch sehr nett und sagte, er habe noch einige andere, wenn ich noch jemanden kennen sollte, der einen haben will. Ich hatte schon beim Anbannungsanruf gefragt, ob er heizbereit sei und er sagte, „auf jeden Fall“ – man müsse vielleicht den Lack abschmirgeln, denn er hatte ihn mit normalen nicht feuerfesten Lack gestrichen, aber sonst sei er einsatzbereit! Das nahm ich „in Kauf“.

Als ich ihn dann zu Hause aufstellte, guckte Micke in den Heizraum und sah, dass das Gusseiseninnenleben gebrochen und gerissen war. Hätte ich ihn eingeheizt, wären die brennenden Holzscheite hinten aus dem Ofen auf dem Boden gefallen. Wir riefen ihn also an und erklärten, dass der Kauf rückgängig gemacht werden müsse. Der Verkäufer fragte lapidar und unberührt, warum? Ich könne ihn doch auch als Deko behalten. Der Ofen kam zurück (zur Autowerkstatt bei der Einfahrt zum Flughafen Schwechat – nur falls jemand an einen nicht funktionierenden Ofen um 350€ Interesse hat), der Verkäufer ließ uns durch einen Angestellten das Geld aushändigen und blieb selber außer Sichtweite.

Gusseisenofen gefunden

 

alter ofen

Dann habe ich diesen Ofen gefunden. Er kostete auch 350€. Das Schamott ist vollkommen in Ordnung. Er ist nicht lackiert. Im Gegenteil.

reparieren

Er ist rund und hat emaillierte Partien. Ich habe ihn Schweden eine Ofenfarbe gekauft, die hitzebeständig ist. Es gibt scheinbar viele Leute in Österreich die Gusseisenöfen zu Dekozwecken sammeln und sie mit schwarzen Lack anmalen. Das finde ich komisch. Genauso komisch, wie Menschen die alte Sofaflaschen sammeln, die man nicht benutzen kann, weil sie früher zentral in der Brauerei mittels spezieller Maschinen angefüllt wurden. Also stehen sie nur herum.

Gusseisen

Der Ofen wurde diesen Winter noch beheizt und gegen eine Zentralheizung eingetauscht. Heute habe ich den Gusseisenofen mit dieser Ofenfarbe eingepinselt. Danach habe ich die Emailpartien geputzt und mit Leinölwachs poliert.

einheizen

Und so sieht er jetzt aus! Die stumpfe schwarze Farbe passt gut zu den emaillierten Teilen, finde ich. Am Donnerstag kommt der Rauchfangkehrer. Ich hoffe, er kann den Rauchfang freigeben. Aber da hier früher auch ein Ofen gestanden ist, sollte es schon funktionieren. Hoffentlich kommen noch ein paar kalte Tage in den nächsten Wochen!:-)

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