Rauchen und Trinken in der Schwangerschaft?

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Trinken und rauchen in der Schwangerschaft sind Tabuthemen. Anita H. hat sich während der Schwangerschaft ihrer Tochter Hannah immer wieder eine Zigarette gegönnt. `Wenn mir alles zu viel geworden ist hab ich mir lieber eine Tschik angezündet als mich voll dem Stress und der schlechten Laune hinzugeben. Das Baby hat ja auch nichts davon wenn die Mutter auf 190 ist. Das hab ich mir jedenfalls so gedacht.‘

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Anita H. ist eine Ausnahme. Das frau unter der Schwangerschaft nicht rauchen sollte – darüber ist sich die Gesamtgesellschaft einig. Anita H. ist aber nicht deswegen eine Ausnahme weil sie hin und wieder eine geraucht hat, sondern weil sie es zugibt. Viele Schwangere rauchen zwischendurch mal eine. Die meisten im Geheimen.

Es gibt auch Hinweise darauf, dass Stress bei der Mutter sich negativ auf das Baby auswirken. Und zwar stärker als ein oder zwei Zigaretten die Woche.

Rauchen und Trinken in den ersten Schwangerschaftswochen

Man geht davon aus, dass Alkoholkonsum in den ersten 6 Wochen der Schwangerschaft, bevor das Embryo sich über den Mutterkuchen ernährt, nicht so großen Einfluss auf das Kind hat. Viele Frauen trinken in dieser Zeit noch Alkohol und rauchen Zigaretten, weil sie noch gar nicht wissen, dass sie schwanger sind. Ob es wirklich keinen Einfluss auf die Entwicklung des Kindes hat, kann man mit Sicherheit nicht sagen. Diese Frage wurde noch nicht voll und ganz ausgeforscht. Aber es gibt auch keine alarmierende Zeichen dafür. Daher gilt derweil: Nicht nervös werden. Wenn sich der Mutterkuchen jedoch gebildet hat, gelangt der Alkohol über den Blutkreislauf auch zum Baby. In der frühen Schwangerschaft kann das zu Herzproblemen und Fehlern im Knochenbau führen und gegen Ende der Schwangerschaft wird verstärkt das Gehirn angegriffen.

Offensichtlich sind rauchende Schwangere öfter Stress ausgesetzt als Nichtrauchende. Darunter fallen signifikant viele junge, arbeitslose Frauen aber auch solche die ungeplant schwanger geworden sind. Ihnen fällt es schwerer ihr Leben umzustellen.

Schwangere die gerne mal ein Glas Wein trinken sind auffallend oft gebildete ältere Frauen.`Sich ein gutes Glas Wein zu gönnen‘ gehört bei ihnen fast zur Identität und sie wollen das gewohnte Verhalten nicht ablegen.

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Nulltoleranz?

Dass rauchen und trinken während der Schwangerschaft dem Baby schadet ist bewiesen und muss nicht diskutiert werden. Rauchende Mütter erleiden öfter eine Fehlgeburt, der Mutterkuchen kann sich vorzeitig ablösen, das Wachstum des Babys kann sich verlangsamen und die Geburt zu früh losgehen.

Rauchen dürfte auch einer der schwerwiegensten Ursachen für den plötzlichen Kindstot sein. Der Prozentsatz dieser Todesursache und der Anteil rauchender Eltern (Das betrifft natürlich Mutter UND Vater!) in der Gesellschaft hängen eng zusammen. Man hat bisher angenommen, dass auch ein überhitzter Schlafraum und das Schlafen auf dem Bauch das Risiko für den plötzlichen Kindstot steigern. Mittlerweile geht man davon aus, dass das Baby schwerer atmet, wenn der Raum zu warm ist, es am Bauch liegt UND geraucht wird. Alles das beeinträchtigt die Sauerstoffversorgung des Babys. Ist die Wohnung aber rauchfrei und die Raumtemperatur normal, sollten Babys durchaus auch am Bauch schlafen dürfen. Viele Babys schlafen am Bauch bedeutend besser als am Rücken.

Regelmäßiger Alkoholkonsum unter der Schwangerschaft schadet dem Baby so gut wie immer

Es wachst langsamer, es kann Hirnschäden davontragen und auch auf das Aussehen des Kindes kann es sich vehement auswirken. Davon kommt wohl der unglückliche Ausdruck `Rauschkind‘.

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Hin und wieder ein Glaserl?

Hingegen gibt es keinen Beleg dafür dass eine sporadische Zirgarette oder ein seltenes Glas Wein dem Baby schaden. In Großbritanien hat die Gesundeneinrichtung NHS eine Studie durchgeführt, die belegt, dass ein bis zwei Glas Wein die Woche (maximal!) keine Folgeschäden nachsichziehen.

Man kann wahrscheinlich auch davon ausgehen, dass daselbe für ein bis zwei Zigaretten die Woche gilt. Doch wer weiß? Vielleicht wäre aus dem Buzi ohne Zigaretten und Alkoholeinwirkung nicht nur ein normal entwickeltes Kind geworden, sondern ein Genie? Über das genaue Risiko kann die Forschung derweil nichts sagen. Das sollte allen werdenden Eltern bewußt sein.

Gibt es die ultimative Absicherung?

Leider nein. Auch die Kinder von richtig `fleißigen Mamas‘, die sich während der Schwangerschaft immer gesund ernährt und auf sich achtet haben, können später Allergien, Astma oder ADHD bekommen. Hier gibts Infos auf Wikipedia

 

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3 Kommentare

  1. ………und es nimmt immer rigoroserer, bizarrere formen an. mittlerweile muss eine schwangere sich schon beim naschen einer salami verstecken um selbige nicht um doe ohren gehaut zu bekommen. der staat will einen gesunden volkskörper und das haben gerade gefälligst schwangere einzuhalten. mittlerweile werden diffamierende studien über (leicht!) übergewichtige schwangere veröffentlicht, da greift man sich am kopf

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