Stress tut gut!

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Wer richtig Stress hat, hat mehr vom Leben.

stress tut gut

Stress hat in den letzten Jahrzehnten einen sehr schlechten Ruf bekommen. Dabei ist Stress per se gar nicht so übel. Im Gegenteil: Wir brauchen sogar eine gesunde Portion Stress, um glücklich zu sein. Sich viel vorzunehmen und viele Bälle in der Luft zu haben, kann sehr vitalisierend sein. Für das neue Jahr sollte man sich also nicht unbedingt vornehmen, weniger, sondern kontrollierten Stress zu haben. Vor allem Frauen wird oft eingeredet, dass sie sich weniger stressen sollen. Man empfiehlt ihnen, sich weniger vorzunehmen und ihre Ansprüche runterzuschrauben. Dabei gibt es viele Frauen denen es richtig taugt, viel zu arbeiten, sehr produktiv zu sein und sich zu beweisen. Stress tut unserer Seele gut, wenn er uns dazu bringt, hin und wieder ein Risiko einzugehen, Dinge erledigt zu bekommen und kreativ zu denken. Wir alle halten Stressperioden viel besser aus, als wir denken und genauso können wir auch sehr schnell wieder auf ein normales Arbeitstempo herunterschrauben, wenn die Stressperiode vorbei ist. Studien zeigen, dass regelmäßige kürzere Stressperioden unserem Immunsystem gut tun. Wer permanent jedem Stress aus dem Weg geht, dem geht es auf Sicht gesundheitlich schlechter, als Menschen, die von Zeit zu Zeit gestresst sind. Wer außerdem über lange Zeitstrecken zu wenig zu tun hat und laufend unterfordert ist, entwickelt wiederum negative Stresssymptome.

Aufschieben löst negativen Stress aus!
In der Fachsprache nennt man ständiges Aufschieben übrigens Prokrastination. Prokrastieren ist mittlerweile eine von der WHO anerkannte Erkrankung. Unangenehme Dinge, wie Rechnungen sortieren, die Wohnung aufräumen, einen Vortrag schreiben etc., diese Dinge schieben wir gern auf. Es ist aber gesünder sich gerade bei diesen Dingen zu stressen und sie gleich zu erledigen. Dann geht es uns nachher gleich viel besser. Wenn wir sie aufschieben, stressen sie uns permanent und verhindern ein gutes Lebensgefühl.

Sortiere unangenehme Aufgaben!
Teile sie in Portionen auf. Dadurch erscheinen sie bewältigbarer. Fang erst einmal mit einer richtig unangenehmen Aufgabe an. Wenn du die geschafft hast, nimm dir etwas weniger Unangenehmes vor, um dir eine Verschnaufpause zu gönnen und die Motivation nicht zu verlieren. Dann nimmst du wieder etwas richtig Lästiges in Angriff. Wenn du einen Großteil des Pensums geschafft hast, gönnst du dir etwas Nettes um dich zu motivieren. So verliert man nicht gleich zu Anfang jede Lust mühsame und belastende Arbeiten anzupacken. Und: schreib Listen und Zeitpläne! Was am Papier festgehalten wird, erscheint gleich viel überwindbarer.

Schlafen ist nicht alles!
Vor allem Eltern leiden sehr oft an Schlafmangel. Schlafmangel kann tatsächlich zu einer vehementen psychischen Belastung werden. Wenn man aber nur zeitweise zu wenig schläft, braucht man sich deswegen nicht zu beunruhigen. Wer ein paar Wochen lang zu wenig Schlaf bekommt, fühlt sich zwar untertags gerädert  und das kann extrem unangenehm sein, aber gefährlich ist es nicht. Wir können Schlaf nicht nachholen, aber auch wenn wir einige Wochen zu wenig Schlaf bekommen haben, reichen ein paar Nächte mit guter Nachtruhe, und wir sind wieder topfit. Sorgen muss man sich erst machen, wenn man über längere Episoden nicht schlafen kann. Oft können Eisenmangel oder Probleme mit der Bauchspeicheldrüse die Ursache dafür sein. Ob ja oder nein ist beim Arzt mit einem Bluttest schnell geklärt. Ein komplexerer Grund für Schlaflosigkeit sind Depressionen. Wer in einer Lebenssituation feststeckt, die nicht optimal ist, findet keine Ruhe. Wenn du periodisch stressbedingt schlecht schläfst, können Schlafroutinen helfen. Ja genau, ähnlich wie bei Kleinkindern. Immer zur selben Zeit aufstehen und schlafengehen vermittelt auch dem erwachsenen Körper eine Routine, an die er sich gewöhnt. Geh außerdem den vergangenen Tag durch und schreib auf, was du am nächsten Tag erledigen musst. Damit machst du sozusagen Kassaschluss, und dein Kopf braucht sich nicht mehr mit allen kleinen Problemen zu beschäftigen, wenn du das Licht ausgeschaltet hast. Und: vergiss die Uhr! Es hat keinen Sinn, den Zeiger zu verfolgen, wie er seine Runden macht und daran zu denken, dass du immer noch nicht schläfst. Sag dir stattdessen: auch wenn ich keinen Schlaf finde, ich liege da und gönne meinen Körper Ruhe. Ich muss nichts leisten. Ich muss nichts Besonderes schaffen. Ich muss auch nicht schaffen einzuschlafen! Überforderung und Unterforderung sollten sich immer im Gleichgewicht befinden. •

Wie stresse ich richtig?
• Ein paar Stunden am Tag sehr hart arbeiten, sollte sich mit einigen Stunden Entspannung abwechseln. Wenn du sehr bewusst entspannst, beispielsweise mittels Meditation, muss die Ruhephase auch nicht lang dauern
• Nach einigen Wochen hohem Tempo sollte eine ruhigere Zeit folgen. Abwechslung fördert deine Entspannungsfähigkeit.
• Wenn du den ganzen Tag in Meetings verbracht hast, solltest du den Abend eher allein verbringen. Zum Beispiel mit einem Buch im Bett.
• Wenn du den ganzen Tag allein und konzentriert gearbeitet hast, solltest du am Abend einen richtigen Familienabend veranstalten mit gemeinsamem Wohnungsputz, Kochen, Film schauen oder Spiele spielen.
• Belohne dich selber: wenn du viel geleistet hast, musst du dir etwas gönnen; eine unterhaltsame Zeitung, ein besonders gutes Abendessen, eine nette Strumpfhose, bis hin zu einem Möbelstück oder einem Urlaub. Es muss aber nicht immer etwas Großes sein.
• Wichtig ist, dass du es dir ganz bewusst gönnst. Dann erhält es etwas Glitzer und wärmt die Seele.

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