Wir müssen raus…

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„Bei dem Wetter müss ma raus…“. So oder so ähnlich reden fast alle mit Kind, die ich kenn, an Tagen wie diesen. Mit Kindern, und wenn die Sonne scheint muss ma raus. Auch ich bin eine von denen die sagt: Wir müssen raus! Aber meinen, tief drinnen in mir, tu ich leider was anderes. D. neben mir hier sagt nicht einmal: Wir müssen raus. D sagt an Tagen wie diesen gar nix und hofft das ich eh genug andere Dinge im Kopf hab, oder mit wem was ausgemacht hab und mir sein Schweigen nicht auffällt.

Leider nein, mir fällts auf, und ich keppel D schon in der Früh an, dass ich genau weiß das er heute lieber daheim bleiben will, und auch was er mir als Gründe sagen wird: Gestern war großers Kinderfaschingsfest (das übrigens wirklich nett war, und irgendwie kann der Freundeskreis mit Kindern hier schon richtig gut Kinderfeste machen, mit hohem Gemütlichkeitsfaktor auch für die Eltern), und wer macht heute sonst die Wäsche, und dann würd ich gern das Match schaun und das Hendl ins Rohr schieben, und wolltest du nicht eh zur Omama fahren?

Ja, eh, ich fahr dann mit den Kindern zur Omama und am Abend gibts ein leckeres Brathendl, und alles in allem ein gemütliches Sonntagsprogramm. Und ich weiß auch nicht genau was mich da immer rennt. Weil in echt, tief drinnen, bin ich auch eine von denen die nicht raus will. Wenn du mich fragst: geglückte Wochenenden schauen so aus: lange schlafen, ganz viel lesen, wieder einschlafen. Und am Abend entweder wen einladen und was gutes kochen oder ausgehen und auch da: gut essen, gut trinken, gut reden. Und der Unterschied Winter Sommer ist der, im Sommer lieg ma an der  alten Donau, oder an einem See oder am Meer, ansonsten Bett oder Couch.

Na, ich will nicht raus, und D weiß das leider ganz genau. Wir ticken hier relativ ähnlich. Er weiß das mein „wir müssen raus“ nur deshalb kommt, weil diese Idealwochenenden mit Kindern nur mehr schwer möglich sind, und auch das Kinder wirklich ab und zu raus müssen, weil sonst… Wir gehen dann meistens in den Park und im Sommer ins Bad. Wir treffen FreundInnen damit wir nicht allein hinter Laufrädern herrennen müssen bzw. haben wir dann nachher gute Gründe zum gemeinsam Jausnen. Und trotzallem, wir trichtern unseren Kidern schon jetzt immer wieder ein, wie gemütlich herum kugeln und lesen ist, und auch wenn der Erfolg bis jetzt noch nicht berauschend ist, wir geben nicht auf.

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3 Kommentare

  1. Du sprichst mir aus der Seele. Ich wäre auch gern daheim, am Tagen wie diesen, die Sonne scheint schön in unser Wohnzimmer herein. – Aber der Dreijährige hat einen wahsinnswilden Bewegungsdrang, daheim. Und wenn wir dann also rausgehen, wegen ihm, dann will er nach 5 Minuten in die Bäckerei, und nach 10 Minuten ins „Gewirtshaus“. Am Sonntag haben wir es nicht einmal bis in den Augarten geschafft, zu kalt war der Wind. Und mein Mann hatte seine Haube „vergessen“. Absichtlich, sage ich! Also wiede einmal Schöne Perle statt Schön Auslüften. Wir Stubenhocker.

  2. funkelblau on

    soviel an der Luft, wie in den ersten Jahren, war ich vorher nie, Nomadenartig, die Karawane, der kinderwagen und ich. Heut haben wir das Haus gar nicht verlassen,ohne gemurre, manchmal murre ich, weil sies so gern hat, das rumkugeln. Auch Nomaden lieben Ihr zelt, manche bauen sogar irgendwann Ihr Haus.

  3. Blasphemie!!! Du willst nicht mit den Kindern raus!? Niemals darf eine „gute Mutter“ sowas zugeben!!!

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