Worüber ich nachdenk während im Fernsehen die gr. Chance rennt

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Diese Zeit am Abend, wenn nicht ich sondern D niederlegt, diese Zeit von Chilli Atv life bis Seitenblicke, ist die Zeit wo ich nicht mehr von der Couch aufsteh und nicht mehr das Telefon abheb, sag ich zur U. Weil mir das, außer vor U, aber ein bisschen peinlich ist hab ich beim Fernsehen das neue Anschlägeheft in der Hand.

Und auch das ist mir jetzt etwas peinlich: ich kann mit den Anschlägen nicht soviel anfangen. Und das obwohl für mich Feminismus eine Grundhaltung, eine Lebensgrundlage ist. Etwas von dem ich denk ohne kann gutes Leben gar nicht funktionieren. Wir müssen darüber gar nicht streiten oder diskutieren, weil es ist einfach so.

Und trotzdem auf die Anschläge kipp ich nicht rein und ich frag mich warum.

Bin ich zu blöd?

Bin ich zu faul?

Bin ich nicht genug intressiert, an wichtigen Dingen rundherum?

Bin ich zusehr SATC (die Serie!!!) Fan?

Bin ich zuviel Mainstream?

Bin ich zu Konso?

Bin ich zu klassische Nuller Jahre Familiy, Patchwork und trotzdem alles realtiv rund hier, und deshalb nicht Zielgruppe?

Über alles das denk ich nach während im Fernsehen die große Chance rennt, die jetzt intressanterweise D gefällt, mir aber nicht. Und ich deshalb für ihn die Einkaufsliste für morgen schreib, mit der er durch den Merkur rennen wird und die ich deshalb genau so schreib wie die Produkte im Merkur angeordnet sind.

Und ja eh: das wird der Grund sein, weil solang ich das mach…

Trotzdem vielleicht ist die Zeit reif für ein fem. Seitenblickemagazin, HaHa das war ein Witz (und ich bin wahrscheinlich die einzige Zielgruppe).

Aber hat noch wer Gedanken zu den Anschlägen (fem. Magazin in Österreich) und bitte warum erwähnen die in ihren sehr braven Mutterkindtexten nie babylog?

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4 Kommentare

  1. ich hab einige Zeit für die Anschläge geschrieben. Es war eine Erfahrung. Das Magazin ist gänzlich auf Förderungen angewiesen und hat nur zwei fixe (halbe) Mitarbeiterinnen. Diese sind für alles verantwortlich und das spiegelt sich in der Zeitung wieder.
    Aber – jede Frau ist eingeladen mitzuarbeiten. Redaktionssitzungen sind glaub ich wöchentlich.

  2. mother mable on

    Danke! für deine Gedanken, du bringst es auf den Punkt. Du schaffst es immer wieder so gut Dinge ziemlich klar und richtg zu formulieren!

  3. Intressante Frage! Ich kann mit `Anschläge´ auch nicht viel anfangen. Ich lese schon auch ab und an interessante Artikel darin, aber sie schaffen es nicht, dass ich mich inkludiert fühle. Man merkt, dass der Pool der Schreibenden ziemlich geschlossen ist – genauso wie `Quote´. Das ist ja auch kein offenes Kollektiv das mehr Frauen hinter die DJ-Pulte bringen will, sondern eine Handvoll Frauen, die sich selbst fördert. Was den `Anschläge´-Feminismus betrifft: Österreich ist ein alter Ständestaat und unsere Kultur ist immer noch sehr hierarchisch und lebensunfroh eingefärbt. Wir müssen dienen, unterwürfig sein bzw. stehen wir über den anderen, können die anderen tadeln und ihnen Gehorsam abverlangen. Diese Gesellschaftsstruktur drängt sich in unsere Schulen, Unternehmen, Politik und auch in unseren Feminismus. Es ist ein trostloser, tadelnder, oft nicht fortschrittlicher und auf keinen Fall genußvoller Feminismus. Man grenzt sich von allen ab um sich seine eigene exklusive Klasse zu schaffen. Im Zweifel kriegt man lieber keine Kinder und führt keine Beziehung, bevor man bei dem Versuch scheitert ein Leben als emanzipierte Mutter und Partnerin zu führen.
    Ich hab überhaupt immer viel mehr davon gehalten, im Leben für Emanzipation zu sorgen, als im geschrieben Wort.

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