Hermans Rosenkranz

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ein kühler Maitag geht zu Ende, das Kühle ist ok, denn es sind gerade die Eisheiligen, mein Liebling ist die eiskalte Sophie, die empfand ich schon als Kind sehr verrucht, warum auch immer. Warum auch immer und apropos eiskalt, warum bitte warum denke ich mir, das Kind ging gerade zu Bett, ich drehe, brav wie ich bin, den ORF auf und sehe Frau Rosenkranz und Frau Eva Herman und noch ein paar andere im Zentrum sitzen. Ich bekomme Angst, wenn ich das sehe und weiß wieder warum ich absolut kein Fan bin, vom Muttertag, da schaut mir in flottem Zitronengrün etwas Unfassbares in mein Ottakringer Wohnzimmer.

Meine Herren, in dem Fall meine Damen, was soll das alles? Da wird sich gegenseitig bewertet und teilweise gebuhlt um ewig gestrige Auszeichnungen, da fallen Begriffe wie arbeiten gehen müssen?

Ich mag über all das gar nicht mehr nachdenken und diskutieren, macht ein Kind zu bekommen, jede Mutter jetzt zur Expertin über alle Mütter der Welt? Es ist kein Zufall, dass kein einziger Mann in dieser Runde sitzt, warum sollte er auch.

Ich glaube, wenn Frauen nicht permanent von wem auch immer von allen kritisiert würden, egal welchen Weg sie gehen, dann würden sich auch mehr Frauen trauen Kinder zu bekommen. Punkt. Eine gescheite Kinderbetreuung und die Normalität, es ist schlicht das Natürlichste der Welt, die Fortpflanzung, sie ist ein Ja sagen zum Leben, warum sollte man es sonst forführen wollen  mit neuem leben, und deswegen WARUM sollte man dieses Leben , das man bis dahin führte, mit der Selbstbestimmtheit, der Beziehung oder vielleicht auch irgendwann einer anderen, dem Beruf, den Interessen, stoppen und dann alles anders machen, warum?

Es ändert sich viel, weil man verantwortlich ist und man ist verantwortlich auch für sich selbst.

Puhhh jetzt spricht sie wieder die Frau Herman hat wahnsinnige Angst, dass die Bindung nicht stark genug ist zwischen Müttern und Kindern und huch sie könnten dann ja auch fremden Menschen, sie meint Kinderpädagoginnen vertrauen, hört sich alles sehr nach Angst vor Kontrollverlust, Wertigkeit an, nach Macht, ANGST;

Liebe   Liebe?

Ich höre jetzt auf damit und wechsel auch gleich den Sender, ich druck das nicht durch.

Ansonsten war der Tag sehr schön, gestern Abend war ich aus, kam spät zurück und schlief lange. gegen 15 Uhr kam das Kind, ja ich gebe es ja zu, sie brachte mir Blumen mit und mich hat es gefreut, dann Englisch mit ihr gelernt, mehr ich als sie wahrscheinlich, denn sie ist darin besser, also TH technisch, dank Native Speaker, lange spazieren gegangen, Arm in Arm und viel gelacht.

„Du bist so süß ich liebe dein Lachen“, sagt das Kind, ich antworte“du bist viel süßer,  sie:“ nein, das geht gar nicht“ doch kontere ich“und du bist auch noch ganz jung“

„Das spielt doch keine Rolle, was hat denn Alter damit zu tun?“

So lieb, manchmal sind wir fast ein bisschen kitschig, die Waltons als 2 Personenstück, aber auch die sah ich gerne und immer gehts ja nicht so rührselig zu, aber eben auch

heute.

Zähne putzend kam mir gerade noch ein Gedanke über diese seltsame Sektenhaften, Doktrienaufstellenden,  intoleranten Regimehaften Mutter(herr und heer)schaften, vielleicht schlägt hier dieses seltsame, reine Frauenbild zurück, ich mag jetzt nicht dezitiert die katholische Kirche ankreiden, aber Frauen die Kinder bekommen  haben nicht unbefleckt empfangen, vielleicht überhöhen sie ihr Schuldbewußtes sexuelles „Fehlen“, mit dieser unglaublichen fast Märtyrergleichen Aufopferung im Muttersein und verkünden diese als Botschaft der Welt, vielleicht machen sie aus einem mehr als persönlichen, sexuellen Problem eine Diktatur, nur um abzulenken davon, dass sie eigentlich einmal weich, empfind und lustvoll waren (hoffe ich zumindest, dass sie es waren)?

Nirgendwo wird soviel über Sex geredet wie in der Katholischen Kirche, als Verbot und selten wird irgendwo soviel Verbotenes in diesem Bereich ausgelebt, wie genau dort.

So schauen meine Gedanken zur guten Nacht aus, vielleicht verquer, ich bin aber der Meinung, dass eine Auseinandersetzung mit sich selbst den anderen die Freiheit lässt, in jedem sind genug Gegenspieler und Abgründe vorhanden, da kann man gut aus Außenstehende Feindbilder verzichten und lohnender ist er auch der innere Dialog

darauf haben Kinder ein Recht, auf ganze Menschen.

So jetzt aber wirklich…

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