Die Melancholie der Jausenbox

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letzter Abend vor der schule, fühl mich selbst wie 12. Huch, morgen wieder, was wird los sein? Bekommen „wir“ den Schularbeitskalender fürs neue Semester, wann muß ich die 350 fürs essen überweisen, welche Parties stehen an, was für Geschenke muß ich besorgen, sind die Socken gewaschen, die lieblingsjean, ein Häufen kleiner Banalitaeten, von denen in Summe das Gelingen abhängt. Ein bisschen Melancholie befällt mich, schön waren sie die freien Tage, aber irgendwie seltsamer Weise freü ich mich auch, bin ein Fan geworden der kleinen Herausforderungen, denn die sind die übung für die grossen. Früher da dacht ich immer, wenn das nicht geht, dann kommt nichts mehr oder wenns gut lief, saug es auf, es könnte das Letzte mal sein, von nun an geht’s bergab. Aber jeder Moment ist ein kurzes Standbild, schön oder traurig, die Handlung wird fortgesetzt, manch Sekunde verbindet sich erst Jahre später zu einem erzählstrang, der fluß des Lebens. Ohne Kind haett ich es wahrscheinlich vergessen, das 1. Schultagsgefuehl und irgenwann mit 40 geht sie vielleicht auf die Pirsch nach einer Brotdose, die ihrer Jausenbox gleicht.

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