I wish i was special

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http://youtu.be/pp95olCn3lY Creep

Das Kind ist jetzt in Zell am See, so ist das, Jahr für Jahr stehe ich hinterm Rathaus und winke dem wegfahrenden Bus zu.

Auch immer wieder ein Bewusstwerden der Schnelligkeit der Zeit, vor 4 Jahren waren es Kinder, die aufgeregt durcheinandersprangen, heute überragen mich einige.

Von Kindern kann man fast nicht mehr sprechen, in der Horde der Gleichaltrigen fällt es besonders auf.

Aber eben das eigene Kind bleibt nun mal mein

Kind.

Gestern waren noch viele Sachen zu besorgen, ich hatte Arbeitsfrei und genoss es

mit ihr.

Das Loslassen ist schon lang kein Projekt mehr der Zukunft,  Loslassen ist Hier und Jetzt.

Es ist schmerzhaft auch, nicht schmerzhaft, dass das Kind eigenständig wird, sondern in vielem schon ist, es wirft Fragen auf

nach meiner Eigenständigkeit.

Ich war so beschäftigt die letzten Jahre,

sie war doch viel mit mir.

Alleinerziehend zu sein, hat auch dieses Teamgefühl, großer und kleiner Teil, Leading Part und der andere, der mitspielt, weil es gar nicht anders geht, angewiesen aufeinander

viel lachen über die auch vorhandene Absurdität in oft chaotischen Zeiten.

Das wird sicher bleiben

das wäre schön.

Ob ich mir nun ruhigere Zeiten wünsche?

Nein, ich habe Angst vor Ruhe, Angst, dass Ruhe ein Sichergeben sein könnte, Angst, dass Ruhe Kapitulation an das nicht Verwirklichte ist,

Angst

Ruhe zu geben.

Denn jetzt in dieser neuen Phase, abwertend sagt man midlifecrisis und alle schütteln gelangweilt den Kopf, da gäbe es die Möglichkeit lauter zu werden, ein „Wenn nicht jetzt, wann dann?“

als guten Druck zu begreifen und nicht als Sackgasse.

Das beschäftigt mich.

Nachdem die Busse entschwanden, saßen 5 Frauen in einem Cafe und jede von Ihnen sprach über Veränderungen, es scheint unabdingbar, nötig und Sehnsuchtsplatzend zu sein,

in dieser Phase.

Die Wünsche nach dem Eigenen verstecken sich nicht mehr hinter Kinderansprüchen, die Kinder geben  Wünsche wieder frei

die Liebe

nicht.

Worüber hätten 5 Väter wohl gesprochen? Ich werde es wohl nie erfahren, schade eigentlich, sehr schade.

Fällt es Ihnen auch schwer, stehen sie auch in der Mitte, zwischen es hat sich etwas erfüllt, es ist etwas fast ausgereift in den Kindern und der Frage wohin reife ich

JETZT

SELBST?

Schon wieder ein bisschen sentimental, das Wetter bietet sich an und jeder Abschied auch, wenn ich nur bei allem so begabt wäre

keine Gelegenheit auszulassen?

Das zumindest hat mir die Zeit gelehrt, Gelegenheiten ziehen ungenutzt vorüber, nur was man probiert, kann gelingen oder scheitern

 kann wachsen.

Fata Morgana trägt keine Früchte, ist nicht zu verwerfen,  Bild,

wird vergessen, nie manifestiert

taugt sie nicht mal

zur Erinnerung.

Vorgestern, als es noch warm war, saß ich am Yppenplatz, trank zuviele weiße Spritzer und diskutierte mit der Nachbarin

den Status Quo, ein wenig weinerlich und weniger weinseelig waren wir in unser Gespräch vertieft.

Zum gefühlten 100000 Mal tauchte Er auf,  immer die selben Sätze “ Interessiert ihr euch für Literatur, ich schreibe…“

Das Gespräch zielt auf eine milde Gabe ab,  1000000 Mal meine Reaktion Minutenlang zuhören,  danke jetzt gerade nicht usw.

Wars der Wein, wars neulich das lange Gespräch mit der Team 4 Beraterin vom AMS, wars das Genervtsein durch die Unterbrechung:

„Interessierst du dich für Literatur?“

NEIN, feste, laute, bestimmte Antwort.

„Bildende Kunst?“

NEIN, feste, laute, bestimmte Antwort.

“ Musik?“

NEIN, feste, laute, bestimmte Antwort.

Er schaut mich fassungslos an, geht einen Schritt weiter, dreht sich um, seziert mich und mein krauses Haar und glaubt er haut mir jetzt echt eine rein mit den Worten:

“ Und du, du, du du solltest zum Friseur gehen!“

Tja da ist man dann ganz schnell von der hohen, genialen Kunst des ewig Missverstandenen auf Volkschulniveau, noch dazu auf schlechtem.

Mir ists wurscht, wir  trinken noch einen Wein.

Dann steht er wieder da, höhnisch triumphierend grinsend:

“ IN  10 MINUTEN 30 Euro, nicht schlecht oder?“

und tritt ab.

Weil ich in meinem Leben viel zu viel Zeit mit vielleicht, später, ich weiß noch nicht und naja vergeudet habe

sage ich jetzt öfter NEIN

oder JA

und hoffe in der dadurch verbleibenden Zeit meinem Humor wieder Luft zu lassen, den wirklichen Zwischentönen

und der blühenden Zwischenmenschlichkeit.

Schließlich ist es

Mai.

 

 

 

 

http://youtu.be/pp95olCn3lY 

 

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2 Kommentare

  1. Mamimodus abschalten kann auch gut tun! Man schläft beruhigt, selbst wenn es morgens wird, bis der Nachwuchs einläuft und ruhig wird es garantiert eine ganze Zeit lang noch nicht!!!

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