Pasta mit dreierlei Tomaten und so

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Ich liebe Tomaten!

Egal, in welcher Form, ich esse sie wann und wo ich kann. Nachdem ich die letzte Woche in der Toskana verbringen durfte, nutzte ich die inspirierende Location, um mich auf meiner Sonnenliege, mit einem eiskalten 0,66’er Moretti in der Hand, den Gedanken nach einer wirklich guten Pastasauce hinzugeben. Eine, die schnell zubereitet ist, großartig schmeckt und bei Bedarf auch portioniert und eingefroren werden kann. Ich liege da also, irgendwo in der toskanischen Pampa, umgeben von den Weinbergen im Chianti und versuche alle mir bekannten Rezepte für eine Sauce auf eine einzige zu reduzieren. Was ist der gemeinsame Nenner?

Ganz einfach. Tomaten.

Was liegt also näher, als sich mit diesem tollen Gemüse auseinanderzusetzen, wenn es darum geht, seinen Nudeln Greschmack zu verleihen? Eben. Nichts.

Die Kunst, etwas wohlschmeckendes zu produzieren liegt, meines Erachtens nach, auch in der Fähigkeit, die Anzahl der Zutaten für ein Rezept so zu reduzieren, dass nur mehr das Wesentliche übrigbleibt. Es gibt sicher tausende Rezepte die 30 oder mehr Zutaten benötigen. Ist okay für all diejenigen, die am nächsten Tag damit angeben wollen, was für eine formidable Pastasauce sie gestern nicht in drei Stunden zubereitet haben.

Drei Stunden? Für eine Pastasauce? Fuck that!

Wir bleiben einfach bei den Tomaten. Wie bereits erwähnt, gibt es sie ja in unterschiedlichen Größen und Formen und selbst Aggregatszuständen, von denen flüssig und fest vorläufig mal ausreichen dürften. Wer also Tomaten liebt und auch Pasta, welcher Art auch immer, kann gar nicht anders, als dieses simple Rezept nachzukochen.

Echt jetzt, ich mein’s ernst. Ab in den Supermarkt, einkaufen und kochen!

Die Zutaten:

  • 1 große Zwiebel, fein gehackt
  • 3 Knoblauchzehen, fein gehackt
  • 1 große Fleisch- oder Ochsenherztomate, in kleine Stücke geschnitten
  • eine handvoll getrocknete Tomaten, in kleine Stücke geschnitten
  • 1 Dose geschälte Tomaten in eigenem Saft
  • eine weitere Gemüsekomponente, ich habe eine Zucchini verwendet
  • eine Proteinkomponente, ich habe geschälte Scampi verwendet
  • 100ml Rotwein
  • Parmesan oder Grana Padano, gerieben
  • Salz, Pfeffer
  • Oregano
  • Das bestmögliche Olivenöl
  • Pasta der Wahl

Die Zubereitung:

  1. Wasser in einem Nudeltopf zum Kochen bringen und salzen. Pasta nach Anleitung al dente kochen.
  2. In einer tieferen Pfanne Olivenöl erhitzen und Zwiebeln und Knoblauch anrösten, bis sie Farbe bekommen.
  3. Die Scampi dazugeben und 2 Minuten mitbraten.
  4. Die zweite Gemüsekomponente dazugeben, eine Minute mitbraten.
  5. Die Fleisch-/Ochsenherztomate dazugeben.
  6. Die getrockneten Tomatenstücke dazugeben.
  7. Die Dosentomaten dazugeben.
  8. Alles mit dem Rotwein ablöschen und bei mittlerer Hitze köcheln lassen, um die Flüssigkeit ein wenig zu reduzieren.
  9. Salzen, pfeffern und etwas Oregano dazu. Wer es gerne schärfer mag, kann hier auch ein wenig Chili aus der Mühle oder Cayennepfeffer verwenden.
  10. Nun den geriebenen Käse, soviel man eben gerne davon mag, unter die Sauce verrühren. Sie sollte nun immer noch genug Flüssigkeit haben, aber ein wenig dickflüssiger sein.
  11. Die Nudeln abseihen, ein wenig Nudelwasser im Topf lassen und die Nudeln zurück in den Topf geben.
  12. Die Sauce aus der Pfanne über die Nudeln im Topf gießen und alles gut verrühren.
  13. Den Deckel auf den Topf und alles ein paar Minuten lanf ziehen lassen.

Die al dente Nudeln saugen sich nun mit der Sauce im Topf an und nehmen dadurch den Geschmack an. Angerichtet wird das ganze auf einem tiefen Teller, wer mag gibt oben noch ein Basilikumblatt drauf und streut soviel Parmesan darüber, wie er/sie gerade noch verträgt.

Klingt wirklich sehr einfach, ist es aber auch. Wer denkt, dass eine Sauce, die fast nur aus Tomaten besteht, nicht viel hergibt, hat dieses Rezept zweifelsohne noch nie ausprobiert. Das zusätzliche Gemüse und die Scampi sind im Grunde auch nicht unbedingt notwendig. Somit könnte dieses Rezept eigentlich auch auf Tomaten reduziert werden. Ich hatte halt noch eine Zucchini und ein paar Scampi herumliegen. Soll ich die deshalb vergammeln lassen? Nein! Na eben!

Dazu wird natürlich stilgerecht ein Achterl Rotwein getrunken. Und wer es wie die Italiener machen möchte, sieht zu, dass er ein wenig Weißbrot am Tisch herumliegen hat, mit dem er am Ende die restliche Sauce in seinem Teller auftunken kann.

Mann, das Leben kann echt so schön einfach sein.

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4 Kommentare

  1. coole tipps, kemal, danke!
    am praktikabelsten scheint mir leider nur 1.: tarnen und täuschen.
    gut anrösten tu ich eigentlich eh immer. vielleicht zu gut – verbrannt? ähem…
    mitkochen tut meine jüngere gern, aber das heißt noch lang nicht, dass sie dann gern isst, was sie kocht…
    und zu deiner tochter: ich hab als kind auch keine tomaten gemocht. es besteht also hoffnung! das sowieso immer 🙂

  2. pony_hütchen on

    Mein Liebling in Sachen Easyness geht so: Eine Dose Sardinen in Öl anbraten, Zwiebel und Knoblauch hacken, kurz mitbraten, frischen Thymian rein (getrockneter geht natürlich genauso), Klecks Tomatenmark, dann die Dose geschälte Tomaten, fünf Minuten einkochen, damit die Sauce halbwegs eindickt-fertig. Ess ich immer wieder gern.

  3. Kemal Kara on

    Aah, heikle Kinder! Immer wieder schön! 😀

    Also, ich habe meiner Tochter schon mit Beginn von fester Nahrung alles zu Essen gegeben. Das hat den Vorteil, dass sie heute eigentlich fast alles isst. Bis auf… Tomaten! Welch Ironie!

    Ich würde Folgendes vorschlagen:

    1. Einen Teil der Tomatenstücke aus der Pfanne heben und mit dem Stabmixer pürieren, dann die Tomaten wieder dazu. Da dürfte es ihnen schwerfallen, Zwiebel- und Knoblauchstücke herauszukratzen.

    2. Zwiebeln und Knoblauch wirklich so lange anrösten, bis sie ordentlich Farbe annehmen. Sie schmecken dadurch auch gleich anders und haben nicht so diesesn charakteristischen, schärferen Geschmack. Das Rösten karamelisiert die Zwiebeln und macht sie auch ein wenig süßer. Das könnte sich durchaus positiv auf die Geschmacksknospen deiner Kids auswirken.

    3. Lass deine Kids mitkochen! Ganz ehrlich, du wirst erstaunt sein, wie bereitwillig Kinder alles Mögliche in sich hineinstopfen, wenn sie es vorher kleinschnippseln durften. Kinder mitkochen zu lassen ist meiner Ansicht nach die beste Methode überhaupt, ihnen ein wenig Gefühl für Essen zu geben. Wirst sehen, wenn sie erstmal mitkochen, werden sie ncht mehr ganz so pingelig sein.

  4. klingt großartig! auch ich liebe tomaten, bei der hitze eher roh aber auch sonst… weiß noch nicht, wann ich meinen kindern allerdings endlich zwiebel und knoblauch unterjubeln kann. sie fuzzeln tatsächlich auch die kleinstgeschnittenen fuzzeln raus oder verweigern einfach…

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