Podcast Miteinand! Nachhaltigkeit im Alltag

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  • Susanne Brandstetter vom Ministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus und Annemarie Harand von der Erbeerwoche im Gespräch.

Kennt ihr die Begriffe „Klima-Gewissen“ oder „Flug-Scham“? Wahrscheinlich werden Psychotherapeuten bald Klima-Panik-Patienten behandeln müssen. Immer mehr Menschen entwickeln tatsächlich Panik, wenn sie an unser Klima und an die Erderwärmung denken. Das ist einerseits tragisch, aber andererseits nicht ganz unberechtigt. 

Nachhaltigkeit kann viel verändern

Klimaschutz ist heute nicht mehr ausschließlich eine Angelegenheit von Greenpeace und Co. Unsere Umwelt betrifft uns alle und leider berichten Medien und Politik zu wenig deutlich darüber, was passieren wird, wenn wir nicht auf erneuerbare Energien umstellen und smarter mit unseren Rohstoffen haushalten. Nachhaltigkeit zahlt sich aus.

Dabei hat die Wissenschaft klare Vorgaben gemacht: 

2 Grade darf sich die Erde noch erwärmen. Aber nicht mehr. Es hat nämlich einen Grund, warum wir Menschen seit knapp 12.000 Jahren ganz gut auf der Erde überleben. Und das liegt vor allem an unserem stabilen Klima. 

Auf der ganzen Erde ist das Wetter zu einem gewissen Grad vorhersehbar. Es gibt Regen- und Dürrezeiten oder vier Jahreszeiten. In unterschiedlicher Ausprägung, je nach Region. Und darauf können sich Menschen und Tiere einstellen. Wir wissen, wann wir ernten oder fischen können. Die Tiere wissen, wann sie in den Winterschlaf gehen müssen oder das Land verlassen sollten.

Holozän – der gegenwärtige Zeitabschnitt – ist ein wunderbarer Balanceakt

Ganz zufällig hat sich nämlich vor ungefähr 11.700 Jahren dieses stabile Klima eingependelt. Erst dadurch wurde Ackerbau wirklich möglich. Vor dem Holozän konnte jederzeit eine Eiszeit anfangen (Die beliebte Serie „Game of Thrones“ lehnt sich an dieses Phänomen an) und man wusste nicht wie viele Jahre sie andauernd würde. Das Klima war willkürlich und unvorhersehbar.

Um dieses Klima-Gleichgewicht erhalten zu können, muss die Erderwärmung gestoppt werden. Die Eiskappen werden sonst immer kleiner und reflektieren dadurch immer weniger Sonnenstrahlen. Die Sonne scheint immer stärker auf die Erde und dadurch schmelzen die Eiskappen in einem schnellerem Tempo. Diese Dynamik kann unkontrollierbare Konsequenzen haben. Allen voran wird die Erderwärmung ab einen gewissen Punkt nicht mehr, wie jetzt, langsam vorangehen, sondern kann rasant voranschreiten. Ackerbau und Tierhaltung wird so sehr viel schwieriger oder gar unmöglich. Die Menschheit kann sich nicht mehr selbst ernähren.

Es gibt auch gute Nachrichten

Die Politik nimmt die Klimafrage immer ernster. Sogar China setzt heute auf erneuerbare Energie und Nachhaltigkeit. Im Weltranking liegt China sogar noch vor Österreich. Solarpanäle werden immer effizienter und viele Autoproduzenten beenden bereits in den nächsten Jahren die Produktion von Verbrennungsmotoren. Die Kleiderindustrie arbeitet an Technologien, die wiederverwertete Stoff in einzelne Materialien auftrennen kann. Das war bisher nicht möglich. So kann man mit zerlegten alten Stoffen neue Stoffe produzieren, deren Anteile an Baumwolle, Lycra oder Viscose genauso zusammengesetzt ist, wie man es gerne möchte.

Das Konsumverhalten verändert sich

Und auch unser Konsumverhalten verändert sich merkbar. Der Umsatz im Handel sinkt jedes Jahr. Menschen kaufen nicht mehr wahllos ein. Wer braucht 30 T-Shirts? Dafür werden Bildung und Erfahrungen nachgefragte Güter. Nachhaltigkeit wird langsam zum Lebensstil.

Wir können aber noch mehr machen, um unseren Planeten zu erhalten. Was wir #Miteinand tun können, um einen Beitrag für eine bessere Zukunft zu leisten, erzählen uns in dieser Episode:

Susanne Brandstetter – Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus
Annemarie Harant – Podcast Tonspur N & Gründerin „Erdbeerwoche“

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