in jedem Anfang

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Der Anfang, beginnen, verheißungsvoll das Wort, wo soll ich nur anfangen, so kann man es auch betrachten, ich habe aber keine lust auf mich verstricken, egal wie groß das Knäul der verhedderten Fäden sein mag, es wird nicht zu entwirren sein, wenn man nicht anfängt, wo ist egal, notfalls schneide ich vorsichtig hinein, gerissene Stellen kann man wieder verbinden, ein großer Knoten hingegen?

Ideen, Gefühle brauchen ihre Bahn, müssen Luft haben um sich, sich ausbreiten, anknüpfen können.

Mein Grundsatz ENTWIRRE DEN KNOTEN, soll kein Vorsatz sein, den Grund des Knotens, den kenne ich, was unter ihm liegt, ist verborgen, kleiner ist er geworden, es schimmert manches hervor zwischen langen Fäden, Wollfuseln, abgescheuert, zu Boden gefallen, die Struktur beginnt erschaubar zu werden, nicht Licht am Ende des Tunnels, sondern Lichtung zwischen Bändern und Stricken.

Das alte Jahr hat überraschend gut geendet, ich habe keinen neuen Job, aber ich arbeite in einem neuen Büro, mehr Raum,
innerlich.
Fühle mich entlastet, dabei hatte ich mich vor dieser Veränderung gefürchtet und wild ein Jahr schon im Vorhinein geunkt.

Noch ein Grundsatz, unken gilt nicht,
ist für gar und überhaupt nix gut.

Ich bin wieder fit, die Ohren hören, die Körpertemperatur normal, der anstrengendste Schuljahresteil ist vorbei, die Tage werden wieder länger, ich habe Lust,
nicht nur zum Wolle spinnen
und nicht nur für Seemannsgarn.

Gestern um 24 Uhr wars wie am Deck eines Kreuzfahrtschiffes, die Häuser das Meer und bunte, explodierende Sternfluten, leuchtender Meteoritenschwarm, die kracherschmeißenden Piraten konnten uns nicht entern, Champagnerglas in der Hand.

Also wenn das Jahr so wird, ich hätte nichts dagegen.

Lustige Unterhaltung in very british english, die Frage des Mannes, what s your aim for the next year?

Die Antwort der gerade bekanntgemachten Frau, eine Augenbraue einen Hauch hochziehend, to kiss more.

Beide waren dann noch einmal an Deck.

Über allem zu stehen, wenn man sonst mitten drin ist, erweitert den Blick, erweitert das Herz, immer scheinbar über allem zu stehen, macht einsam, zynisch, blind für die anderen, blind für Knoten, lässt nur die immer gleiche Sichtweise ertönen, langweilt durch Überheblichkeit, ein Trugschluss, es schütze vor existentiellen Bedürfnissen.

Also mehr Boden fürs dieses Jahr und mehr Terassenmomente.

Sollte mir aus amourösen Gründen mal wieder ein Katzenjammer kurz den Boden unter den Füßen erweichen, habe ich schon das passende Lied,
eines das gute Laune macht http://www.youtube.com/watch?v=YZEDMIZZSug

4 Norwegische Frauen, heißen auch so „Katzenjammer“.
Das Lied „i will dance“ soll mir Programmheft sein fürs Jahr
während ich die Fäden neu spanne,
wie klein so ein Knäul ist

welch lange Strecke die Wolle absteckt
so entwirrt

zwei linke Füße hatte ich nie,
zwei linke Hände bei vielem

die rechte unklammerte den Knoten,
damit er ja nie platzen sollte.

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