Schwellenangst

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bin in der Mitte, in Vielem aber gerade am Beginn, mich aus dem Eck meines Hauses bis nach vorn gewagt, die Füße stehen still noch nebeneinander, innerlich vibrierts, ich warte bis mein Gehirn den Impuls so anschwellen lässt, dass ich einen Schritt wage, oder  vor Ungeduld berstend endlich stürme, vor die Tür. Mein Haus hab ich erobert, Struktur geschaffen,  in jeder verborgenen Ecke fast, zuerst und dann bewohnbar gemacht, zuletzt,  mit Schönheit geflutet und Licht, alles aufgeboten, an Traum, an Wunsch, jedes kleine Glücksgefühl und jeden Sehnsuchtsmoment bewahrt, greifbar gemacht,

zur Ansicht freigegeben, zuerst nur für mich,

mein Haus, wer hinein will und darf, der soll  sehen, was zu sehen ist.

nun stehe ich schon eine gefühlte Ewigkeit da herum, am Anfang war der Wind, der mir endlich um die Nase blies prickelnd, so langsam wurde er zum Hauch, meine Bodenschwelle ist im wahrsten Sinne des Wortes schon längst abgestanden, entweder ich ziehe mich wieder zurück, genüge mir mit Variationen der Gestaltung meiner Hütte oder

ich geh einfach vor die Tür.

Zurück ist in diesem Fall immer eine Option, aber nach Hause kann nur, wer auch draußen ist. Kann ja Brotkrumen streuen zur Sicherheit oder Flyer verteilen zur Einladung, um drohende Einsamkeit bei der Rückkehr zu vermeiden, kann Wurzeln ausgraben und sie auf meiner Veranda pflanzen, auf die Fensterbänke, kann langsam ineinander fleißen lassen, das Drinnen und Draußen.

So finde ich es schön, dass der Herbststurm schon  den Auftritt probt, was ist es schon das bisschen Zittern,

denn ich hege die Hoffnung, wenn er all seiner Gewalten frei

dann weht er mich

mit

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