USA kommt näher

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fuchs

In nicht einmal einer Woche sitzen wir in den Staaten. Ich, Micke und die drei Gschropen. Ich war schon oft dort, aber vor den Kindern. Also zwischen 18 und 24 war ich vier mal drüben. Jetzt bin ich ein anderer Mensch als damals und ich überleg die ganze Zeit, wie das wäre ohne Kinder zu fahren? Würde ich 24 Stunden am Tag einfach abhängen? Ich bin immer ziemlich viel abgehangen damals in New York und hab nebenbei gejobbt. Als Fahrerin, Hausmeisterin, Restauratorin…und zwischendurch bin ich mit einer Freundin aus Israel nach Brooklyn gefahren ins Viertel, wo man Jiddisch spricht und ich hab ihr übersetzt. Als Wienerin geht das nämlich ziemlich gut. Aber dieser Ausflug war schon was besonderes. Sich das Ziel setzen, sich in die U-Bahn setzen, rausfahren. Oder nach Coney Island. Oder ins Guggenheim. Es waren nicht so viele Ausflüge. Dann wieder abhängen. Ich wollte so leben, wie die anderen New Yorker und nicht wie TouristInnen. Jetzt bin ich viel fokussierter und unternehmungslustiger als damals. Und ich habe auch gar keine Lust ohne den Kindern hinzufahren. Damals hatte ich die Augen eines strengen jungen Menschens, der versucht zu analysieren wie die Erwachsenen die Welt zusammengefügt haben. Wer mit wem warum? Was sind die Codes und was sind die Levels? Wann ist man gut, wann mittelmässig? Heute bin mit dem ganzen System sehr vertraut und auch ziemlich müde ein Teil dieses Systems bleiben zu müssen und werde mit viel weniger Erstaunen und auch weniger streng rüberfahren.

amerikanische Delikatessen

Fritzi und ich haben uns gestern schon eingestimmt und einen Haufen amerikanisches „Essen“ gekauft. In die Flasche schenkt man Milch ein, dann schüttelt man sie und fertig ist der Pancaketeig. Sehr praktisch und gut. Hab ich drüben auch immer gegessen. Dann fertige Buttercreme, die man nicht mal kühlen muss! Hahaha! Sicher sehr gesund. Und dann noch Marshmellow-Fluff im Becher. Das kann man sich aufs Sandwich schmieren, was sehr beliebt ist drüben und sehr crazy hier.
Bis dahin marschier‘ ich noch jeden Tag über die Mariahilfer Straße und sehe den Keilern zu, wie sie Menschenfang betreiben und denke mir, wenn diese jungen Leute alle Zeitungsaquisiteure wären, dann wäre die Print-Branche nicht in der Krise.

keiler

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About Author

Patrice Fuchs ist 41 Jahre alt, betreibt in Wien ein Umstandsmoden- und ein Designgeschäft, eine Zeitung "Familie Rockt", eine Fernsehshow "Familie Rockt TV", dreht Dokumentationen und unterhält dieses Elternblogportal. Aja und Mama von drei Gschropen ist sie auch.

10 Kommentare

  1. Patrice, wenn du S’mores-experience mitbringst, steht unser Weekender-Lagerfeuer-Platz für ExpertInnenausrausch zur Verfügung! Oder Yussi Pick, wir machen einen Wissentransfer mit denen, die gerade in NYC waren (…).

  2. Und unsere letzte Erfahrung (große Reise mit kleinen Kindern): wir brauchen mehr Erholungsphasen als vorher; nicht zwei Tage was heftig anschauen, sondern mal mehr, mal weniger. Und viel mehr die Umgebung bequatschen, for the kids. Vorher: wir erleben was/schauen was an u jeder sagt „Wow!“ u freut sich. Jetzt: Verbalisieren, was so klass ist, darauf hinweisen, welches Abenteuer da grad wartet (konkret zB wie cool so eine Bananenblüte ist) u Stories dauernd erzählen u nimma nur selber 1x im Reiseführer lesen (die Geschichte vom Hanoman/Affengott, den man an jeder Ecke dargestellt sah, immer, immer wieder erzählen). Um zum Ausgangspunkt zurück zu kommen: wir brauchten mehr Erholung dazwischen!!! 🙂

  3. Ihr müsst drüben unbedingt d „Smory“ (oder so) -Geschichte checken: Marshmallows mit Keksen u geschmolzen (am Steckerl war gestern). ZB Smoreos, also mit Oreos. Hab davon in d letzten Zeit in zwei Blogs davon gelesen (u nicht durchblickt), bin dann über ein Smoreo-Rezept gestolpert und letzte Woche hat ein Freund, der gerade in NYC war, begeistert erzählt, was er dort gutes gekostet hat.

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