Was mir ins Auge sticht

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ja eher juckt und reibt und schmirgelt, ist ein Gesternkorn. Aufgewacht gestern mit diesem rotangeschwollenen Lid, tja so ists dann mit den von mir soviel gerühmten inneren Werten, die ersetzen auch nicht einen offenen, klaren Blick. Ich schaue aus, als ob ich mit einem Auge schon 15 Stunden durchgeheult hätte und nicht genug, läuft mir ständig eine Träne aus rotaderngeweitetem, ehemals so geliebtem Spiegel der Seele.

Ich weiß nicht, ob ich über die Maßen eitel bin, ich stecke ja nur in meiner eigenen Haut, aber Falten ok, bad Hair days, nearly always and so on…aber meine Augen, ich mag meine Augen so gerne. Bin keine Expertin im Wimpernklimpern, die Koketterie beherrschte ich noch nie, aufreißen, das passiert bei mir von ganz alleine.

1. Aufgrund der Weitsichtigkeit, ständig werde ich gefragt warum ich so erschrocken schaue. Der Schreck ist zwar innerlich einer immensen Neugierde gewichen, aber was weiß mein Nachbar schon davon.

2. Ich liebe den Moment, wenn ich selber spüre, dass der Vorhang vor meinen Augäpfeln zur Seite weht, oder mit dem Lidchlag kurz nach oben. Ich blicke dann tiefer, tiefer in die Seele eines anderen, so man mich lässt, mir ein unverschleiertes Gegenüber diesen Vorzug gewährt, manchmal ist gar kein Gegenüber nötig, da reichen mir all die Wunder um mich herum , Innen und Außen fließt, durchgängig, schön, wunderschön ist sie doch die Welt

fühle, sehe und denke ich dann in diesen goldenen Momenten, alle Sinne offen, auf Senden und Empfangen.

Damit ist jetzt gerade Schluss, ich kann nur blinzeln und den Kopf wegdrehen, ich will nicht, dass mir jemand in das Elende blickt.

Ich fühle mich auch so als hätte ich geweint, als weinte eine Hälfte immerzu. Ist schon seltsam dieses Zusammenspiel von Körper und dem Rest. Ein Bisschen mag ich es sogar, auf eine Art bin ich mir selbst sehr nah, ein Teil von mir trägt sie immer in sich, die Traurigkeit und zum Weinen ließe sich für mich auch sofort ein Anlass finden.

SOWAS TUT MAN JA SONST NICHT!

Bei so kleinen Wehwehchen, ich bin mir bewusst, das es ein klitzekleines ist ( ich neige halt ein wenig zum Drama, Gerstenkorn, Hagelkorn gegoogelt, völlig harmlos, wenn nach 3 Tagen nicht vorbei, ab zum Augenarzt, ansonsten eine BEFINDLICHKEITSSTÖRUNG, jo mei) jedenfalls werde ich da schon demütig und freu mich, dass ich gesund bin

soweit ich weiß.

Wer weiß, ob ich es mir in Zukunft noch leisten kann im Krankenstand zu sein, nein, nein ich war schon arbeiten mit dem Korn, habs einfach mitgenommen, aber dieser Vorschlag, den ersten Tag nicht mehr zu bezahlen?

So jetzt kommt dann das Kind nach Hause, vielleicht darf ich dann sie ein wenig anjammern oder sie bringt mich zum Lachen oder sie ist einfach da.

Es sind gerade so vertraute, innige Zeiten zwischen uns, die Zeit, die wir zusammen sind, wird an Quantität immer weniger, es ist so schön, seinem Kind beim Wachsen zuzusehen, immer kostbarer die kleine Mutter Kind Welt Zuhause.

Draußen ist es verlockender geworden, für sie und auch für mich,

Drinnen

Dehnt sich das Herz immer mehr aus, rot und warm

nimmt jeden innigen Moment in sich auf, schon wissend, dass es zehren wird und sich erinnern

in einem kurzen Flug kleiner Jahre.

Es ist zum weinen schön, dass alles irgendwann Erinnerung

ist.

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2 Kommentare

  1. Wie wunderschoen Funkelblau…ich finde auch dass es zum Weinen schoen ist, dass alles einmal Erinnerung ist. Auch von mir gute Besserung fuer deine Augen. Vielleicht Sonnenbrillen tragen? Wuerden doch gut die dramatische Komponente der verweint Fuehlens unterstreichen 🙂

  2. mother mable on

    Oje, alles gute deinem auge!
    Ich kann dich gut verstehen, auch mir gehts mit dem großen Kind gerade ähnlich.

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