Neue Medien

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Ich weiß, dass das nicht für alle so interessant ist, wie für mich, aber wer sich für neue Medien interessiert, kann sich vielleicht was mitnehmen: Wie werden sich die neuen Medien weiterentwickeln? Neues aus der Welt des schwedischen Chefredakteur-Podcast (inklusive Umlegung auf österreichische Verhältnisse)!

1.) Wer verliert an der Einführung der Tablets und Tablet-Magazine? Logisch: Die Gratiszeitungen. Denn die mußten sich vor 5 Jahren nur mit dem Ausblick aus dem U-Bahnfenster matchen, während sie heute durch die Tablets und jeder Menger Content sehr potente Konkurrenten dazugewonnen haben. Heißt also: Gratiszeitungen wie die „Heute“ werden langsam zu unwesentlichen Flyern. In Stockholm mußte die Gratiszeitung „Metro“ seine Druckauflage bereits schmerzhaft minimieren.

2.) In Schweden wurde letztens folgender Medienfall heiß diskutiert. Man hatte ein junges Mädchen angerufen und ihr ein Justin Bieber-Meet and Greet versprochen. Sie war außer sich vor Freude. Daraufhin teilte man ihr mit, dass man sie bloß reingelegt hatte und sie fing vor lauter Unglück zu weinen an. Ganz Schweden war empört! Wie grausam. Aber dann stellte sich heraus, dass die Radiostation alles gefaked hatte. In Zuge dessen flogen auch andere Fakeanrufe anderer Stationen auf. Das ist zwar nicht illegal, aber die HöhrerInnen freuen sich natürlich nicht, wenn sie erfahren, dass man sie vorführt. Und da mußte ich natürlich an meinen „Lieblingssender“ Kronehit denken. Die machen ja dauernd idiotisch anmutenden Anrufblödsinn. Beispielsweise geben sie eine Nummer bekannt, die man miesen AnmacherInnen in der Disko unter dem Vorwand, das sei die eigene, geben soll. Wenn die miesen AnmacherInnen dann anrufen, werden ihre peinlichen Sprüche direkt auf Sendung ausgestrahlt. „Hallo Süßer! Ruf mich zurück. Ich lass dich sicher nicht stehen. Also schon, aber nicht allein.“  Oder ähnlichen Scheiss. Und es ist soooo klar, dass das alles nur gestellt ist. Warum spricht niemand in Österreich darüber? Und jetzt toppt Kronehit sich selber in Sachen Peinlichkeitsradio, indem behauptet wird, dass eine Frau Kronehit gebeten hätte einen potentiellen Ehemann für sie zu suchen und sie will den dann auch heiraten, obwohl sie ihn nicht kennt. Und dann rufen Männer an und bewerben sich und alle alle alle klingen wie schlechte Reimundseminarkandidaten. Es ist doch bitte sonnenklar, dass das so was von einem Bluff ist? Kronehit ist, meiner Meinung nach, nicht ehrlich zu seinen HöhrerInnen!

Die Chefrdakteure haben dann auch noch ihre 3-Punkte-Strategie besprochen, mittls der sie trotz langsamen Papierzeitungs-Sterbens ihre Marke erfolgreich in die nächsten 20 Jahre führen werden. Sehr interessant, aber nachdem die meisten LeserInnen hier (mit zumindest einee Ausnahme) keine Zeitung in die Zukunft der Medien zu führen hat, laß ich das hier aus.

neue medien

Das bin ich gestern. Manchmal, wenn ich über die Menschheit nachdenke, sehe ich so aus.  Über die Menschheit nachdenken ist meist kein Gedankenbad wie auf Wellness, mehr wie in einem kalten See wenn es regnet.

spital

Am Sonntag waren wir mit Spitalmodels im Augarten. Spitalmodels sind schöne Menschen, die im Spital arbeiten. Ein sommerlicher Nachmittag zwischen Trommelfreaks und Wikingerschach spielenden Jungfamilien. Dann packten wir unser Zeug und fuhren nach Ungarn. Auf dem Weg dorthin began es zu regnen wie nur was und es blitzte und donnerte und wir mußten ganz schnell ins Haus laufen, damit wir nicht plitschplatsch wurden und kalt war es auch und wir hatten nur Sommerkleidung an. Dann kuschelten wir uns zusammen und schauten Twilight (ja, Fritzi darf Herr der Ringe, Twilight, Harry Potter etc. sehen. Bei meiner Mutter darf sie nicht einmal Sponge Bob schauen, „weil das ist doch wirklich nichts für Kinder!“). Am nächsten Morgen war es wieder friedlich im Garten. Obwohl friedlich ist das falsche Wort. Die Spechtkinder schrien, der Kuckuck schrie, die Wachhunde brüllten, die Spatzen jaulten und die Frösche kreischten und die Hühner johlten. „Was für ein Lärm!“ dachte Micke und startete den Rasenmäher. Ich ging mit den Kindern spazieren. Bei einer alten Frau kauften wir selbstgemachten Blütenhonig.

Blütenhonig

An der nächsten Ecke entdeckte Fritzi Hollunder. Lenni war gleich Feuer und Flamme: „Daraus können wir Hollunder-Pallatschinken machen und sie mit Honig essen!“

hollunder

Ich sah am Zaun eine Katze sich sonnen und dachte mir, „was für eine Idylle“. Dann gingen wir über die Sandstraßen  nach Hause und ich machte einen  Palla-Teig.

hollunder

Aber leider sind die Pallas nichts geworden. Außen angebrannt. Innen roh. Das Leben ist nunmal kein Rosamunde Pilcherfilm.

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About Author

Patrice Fuchs ist 41 Jahre alt, betreibt in Wien ein Umstandsmoden- und ein Designgeschäft, eine Zeitung "Familie Rockt", eine Fernsehshow "Familie Rockt TV", dreht Dokumentationen und unterhält dieses Elternblogportal. Aja und Mama von drei Gschropen ist sie auch.

Keine Kommentare

  1. Funkelblau on

    Na dann verstehe ich allerdings auch so manche Wertigkeit, danke, aber ganz ohne Print, könnte online nicht existieren? Oder doch? Oder ist der Print die Marke im eigentlichen Sinne? Also quasi die Designer Mode der Print, die Parfüms der online Bereich? Gibt es reine online tagesredaktiinrm ohne Print? Nein oder, bis auf orf News, aber die werden ja anders finanziert . Mal sehen, was die Zukunft bringt, ich Hänge ja an der guten alten Zeitung, aber ich hoffe bald mehr aus privatem Interesse. Am absterbenden Ast sitzt man nicht gut. Danke

    • Die 3 punkte strategie zielt vorerst nicht darauf ab Print zu töten. Print gibt es weiterhin. Vor allem m Bereich der Illustrierten. Aber die Schweden gehen davon aus, dass im Jahr 2027, plus minus natürlich, die letzte gedruckte Tageszeitung aus der Druckerpresse kommt. Davor wird es einen Verdrängungskampf zwischen den Zeitungen geben, wer die letzten, recht lukrativen Jahre im Alleingang im Geschäft bleibt.
      Die goldene Regel gilt jedoch für alle Zeitungen und Magazine.Ohne starke Onlinepräsenz, keine starke Marke.

  2. funkelblau on

    Also mich hätte das Papierthema ja schon gereizt, …..die Spitalmodels sind sehr fesch, dass es da einen großen Pool an Atraktivität gibt, ist mir schon des Öfteren aufgefallen.

    Mein Spitalmodel wohnt neben mir und hasst zumeist die Ärztliche Verpflichtung und den Hick Hack, George Clooney rennt aber auch bei ihr nicht durch die Gänge(obwohl ich ja eher begeistert von dem mit dem schütteren Haar war, dessen Name ich vergessen hab)
    Also neue Medien interessieren mich, auch wenn ich damit komplett überfordert und schon wieder meine Apple ID vergessen hab, also das Kennwort, muss das Iphone halt ohne Update auskommen,
    geht ja jedem mal so.

    Für ein Regenbad im kalten See schaust du aber überhaupt nicht begossen aus!
    Solange die Mundwinkel nach Oben gehen ist alles im Lot.

    • Bitte sehr: Die 3-Punkte-Strategie – Jene Zeitung die den aktuellen Mediawandel überleben will, muss folgende drei Ziele erreichen:
      1.) Durch aktives, mutiges Engagement erreichen, dass die Onlineversion von mehr LeserInnen gelesen wird, als die Printausgabe. Nur dann kannst du als Chefredakteur die Marke weiterentwickeln.
      2.) Online muss mehr Geld abwerfen als die Printwersion
      3.) Die Einnahmen durch die Online-LeserInnen (bspw. durch Mikroabos) muss so hoch sein, dass damit ein großer Teil der Redaktion finanziert werden kann
      Goldene Allgemeinregel: Ohne einen starken Onlineableger überlegt das Medium nicht die nächsten 15 Jahre

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