Pasquale und die Liebe als Verrechnungsscheck

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Eins und eins  das macht zwei,  und vier mal zwei macht acht, 4 Männer, 4Frauen ist gleich 4 Paare, Geburtstagsfest und dann dann war da noch ich und ich dachte, einer kommt auch allein, weil seine Lebensform ist nicht die von Mann und Frau, aber er konnte nicht.

Also die Frau allein, leider kein Truffaut Film,

die war ich.

„Die Frau nebenan“, das ist ein Film, den ich sehr mochte und seither vereehre ich Fanny Ardant, ich werde sie mir in „die schönen Tage“ ansehen, denn ich schaue mir gerne schöne, ältere Frauen an, die Weiblichkeit sind, nein sogar mehr reifen haben lassen, nunja sehr fanzösich,

Wien ist  nicht Paris.

Eine Pariserin war auch unter den Geladenen, eine Wunderschöne noch dazu.

Ich lasse mich jetzt hier nicht hinreißen und auch an diesem Abend nicht, zur Schilderung des sich nicht komplett fühlens, nein, im Gegenteil, ich finde es ja gut zu wissen welch Raum in einem frei ist, für Sehnsüchte, für Erfüllung, aber es ist wichtig zu wissen, nach was genau es sich sehnt.

Schon sehr lange habe ich keinen solchen Abend verbracht, als Teil eines Paares viele davon,

Paare bleiben zumeist unter sich.

Das Leben ist zu kurz, um sich nicht selbst genug zu sein, sogar mit lauter Zweisamkeit um sich, aber doch eine kleine Herausforderung.

Der Ort des Geschehens hatte seinen Charme, eine kleine, seit Kurzem eröffnete Vineria im 8., Pasquale hat kein Bier, kocht an zwei Herdplatten duftend, betriebsam, charmant, die kleinen Wasserkaraffen gefüllt zu bekomme, gelingt nur mit Nachdruck, Pasquale will das Wein getrunken wird und Grappa.

One Manshow, beim Rauchen auf der Gasse kommt auch er, angesichts der Zweier um uns herum,

auf Amore zu sprechen.

„Liebe ist ein Verrechnungsscheck. Liebe ist nur ein Wort“ Alle außer mir sind betroffen, nein bitte, nicht das von einem Italiener?

Ich sage warum nicht?

Diese Paarflut um mich, reizt mich zum Widerstand, ich finde sie ja ganz entzückend, mit Abstufungen natürlich, diese Vertrautheit, dieses Wissen wo man hingehört, ja ich gebs ja zu , mein freier Raum ist doch recht Tanzhallenüppig,

aber trotzdem, Liebe ist nur ein Wort

das müsst ihr schon aushalten,

weil ihr lebt sie doch, was kratzt es euch?

„Ein schönenr Pullover“ sage ich zu einem, “ der ist von seiner Exfreundin“

Hmm, die Stimmung schwankt, kurz vorher bat mich die Nunfreundin, dass sie mich fotografieren darf, damit sie etwas Hübsches aus meinem Gesicht, mir selber zeigen kann, Menschen wie ich seien da so dankbar.

Also da fehlten mir kurz die Worte, wie kann man jemanden auf so perfide Art so beleidigen? Mit sowas kann ich schwer, da werde ich zum unsicheren 14 jährigen Mädchen und das war der Moment, da habe ich ihn vermisst, den Mann an meiner Seite.

Bin ich Georges de Bergerac?, um auch noch den jungen Depardieu ins Feld zu führen, der war damals übrigens Fannys Liebster, egal.

Es hat gesessen, eine lange Nase ist nicht mein Problem,

„ich finde mich ganz ok“ bringe ich raus.

Ich hätte ganz was anderes sagen sollen, oder den Kopf ganz langsam in den Nacken legen und aus blinkenden Augen lachen sollen, aber nicht zu laut, eher so ein amüsiertes, kleines ironisches, was hast denn du für eine Ahnung lachen und dabei eine Locke um die Finger wickeln

oder so.

Es hört also nie auf, was solls, auch die Unsicherheit ist ein Raum, den es mit neuer Festigkeit zu füllen gilt,

weniger werden es  nicht werden, die Linien meines Lebens,

hoffentlich noch viel Zeit.

Ich bin nur wirklich irritiert, ich würde nie das Aussehen einer anderen auf diese Art kommentieren und als Wahrheitsfund verkaufen..

WARUM BESCHÄFTIGT mich das trotzdem?

Heute las ich den ganzen Nachmittag Zeruya Shalev „Für den Rest des Lebens“

Ein Buch für alle, die gerade mittendrinnen sind, zwischen dem nahenden Verlust, der Elterngeneration und dem scheinbaren Verlust der pubertierenden Kinder

und viel Raum neu gestalten wollen und erhalten und bewahren auch und Erinnerungen hüten wie Schätze, aber nicht sich darin einwickeln wie in alte Decken, Erinnerungen bauchen die Luft der Gegenwart und der Weiterbewegung damit sie mitwachsen und Begleiter sind,

nicht Fesseln.

Ach, ich liebe ihre Sprache und ich liebe wie offen sie Gedanken schildert,

 

Liebe ist nur ein Wort,

für manche ein Verrechnugsscheck,

 

soll sein

was ist.

 

 

 

 

 

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