Silvester und Todesangst

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Die Feiertage waren wirklich lustig und locker! Aber immer mehr denke ich, wer braucht Feiertage um feierlich zu sein? Wer braucht einen Sommer um sommerlich zu sein? Ich schau grad die schöne Verfilmung von Ingmar Bergmanns Eltern, die in Norrland gelebt haben. Ein zwanghafter Pastor und eine Adelstochter mit ADHS.  Im Sommer helles Grün und im Winter hoher Kalorienverbrauch.

ingmar bergman

Apropos Pastor: Zu Silvester war eines der Hauptgesprächsthemen die Todesangst. Und ob Religion uns die Todesangst nimmt. Nein, leider gar nicht, war meine Diagnose. Die gläubigsten Menschen fürchten sich vor dem letzten Schritt, weil die Angst vor dem Tod um reale Dinge handelt, und die Religion nicht. Es geht um Narzissmus, Hilflosigkeit, verpaßte Chancen…dass der Himmel kein reales Versprechen ist, wissen die Gläubigen unbewußt. Die Todesangst besiegt man nur, wenn man seine Begrenztheit akzeptiert – nicht in dem man sie in die nächste Dimension expandiert.

Ich wachte mit 38 eines morgen auf und hatte Todesangst. Die begleitete mich fast 2 Jahre mehr oder weniger stark und eines Morgen war sie weg. Ich hatte einfach aufgegeben mich gegen den Tod zu wehren.

am land

In den Zwischentagen waren wir im Weekender um das Wasser abzudrehen. Ich packte Thermoskannen mit Kaffee und Kaukau ein und selbstgebackene Kekse in einen Juttesack und dann zwang ich die Kinder zum Rodeln. Manchmal muss man sie aktivieren.

silvester

Zu Silvester gingen wir mit den Kindern in die Stadt und erkannten, dass der Silvesterpfad schon am frühen Nachmittag unerträglich ist. Zu viele rücksichtlose Menschen, zu viele Stelzenbrezel und Punsch und zu beliebige Musikuntermalung. Wir fanden glücklicherweise einen freien Tisch im französischen Kaffee beim Donnerbrunnen und assen richtig gute Baguettes mit den Kindern und hatten ein nettes Stündchen mit ihnen.

Am Abend kam unser Schachspielerfreund mit Fonduefleisch für eine ganze Schulklasse und machten uns mit ein paar Freunden über die Fleischberge her. Danach entdeckten wir den Mariahilfer-Silvester-Pfad. Eine Prachtstraße, nur bevölkert mit einigen Eingeborenen, die abenteuerliche Raketen abschossen. Dazwischen lief ein leicht beeinträchtigter Bursch barfuß, nur in Unterhose, durch die Menschengruppen.

silvester mariahilfer straße

Offensichtlich haben die Bezirksvertretungen auf die Mariahilfer Srtaße vergessen. Ein paar einsam kleine Standln verkauften Plastikschweinderln, sonst nichts. Man könnte ja hier einen tollen alternativen Silvesterpfad organisieren?

Am 1.1.15 habe ich ein paar schwedische Dokus geschaut und gegen 1.00 nachts irritierte mich die leere Süßigkeitenlade. Also ging ich in die Küche und kochte eine Portion Weihnachtsschokolade. Das war nach meinem Geschmack.

Foto 2-20

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About Author

Patrice Fuchs ist 41 Jahre alt, betreibt in Wien ein Umstandsmoden- und ein Designgeschäft, eine Zeitung "Familie Rockt", eine Fernsehshow "Familie Rockt TV", dreht Dokumentationen und unterhält dieses Elternblogportal. Aja und Mama von drei Gschropen ist sie auch.

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