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Hier schaut sich die Mutter mit dem großen Kind die Diskussion über die Unterrichtsmaterialien „Ganz schön intim“ auf Puls 4 an. Und das große Kind fragt mich ganz entsetzt ob es stimmt, dass wir in einem Land leben wo Lesben und Schwule keine Kinder adoptieren dürfen? Weil bitte Mama, das kann dich nicht sein, oder?

Scheiße, leider schon, sag ich zum großen Kind. Und denk mir, für Kinder wie dieses braucht es Aufklärungsbroschüren über die österreichische Realität. Denn genau dasselbe Kind hat vor einger Zeit noch geglaubt das der eqal pay day ein schlechter Scherz ist. Das gibts ja nicht in echt oder, das Frauen weniger verdienen als Männer?

Das mit der Aufklärungsbroschüre „Welcome to reality“ mein ich ernst. Weil wie erklärt man gescheiten jungen Leuten einen Strasser oder einen Stronach? Ich würd das gern an die PädagogInnen delegieren.

Auch die kleinen Kinder denken nach, zum  Beispiel über den Nikolo. Der kam heute Nachmittag in Form einer Nikola, und das auf die nur denkbar beste pädagogische Art und Weise. Du weißt was ich mein, die wo sich der Nikolo vor den Kinder anzieht.  Weil gerade sitzt hier noch die B, und dann zieht sie sich Stück für Stück das Gewand vom Nikolo an, ohne Bart, und ohne fürchten! Gut!

Und was tut das mittlere Kind? Sie bricht auf dem Sessel neben mir zusammen. Ich beug mich zu ihr rüber, kuschel sie und frag: was ist den Mausi? -Deher Nikolo ist nicht echt! Ich hab gedacht der kommt von dort, sie zeigt zu Tür. Richtig, nicht so ein falscher, verkleideter. Sondern der echte Nikolo! -Hmmm, aber schau Mausi, die B ist jetzt auch der Nikolo, und gleich gibts für euch alle ein Packerl! -Okäää, sagt das jüngste Kind. -Und weißt, sag ich weiter, wir können ja alle ein bissi der Nikolo sein. -Jaha, aber nächstes Jahr kommt wieder der Echte!

Das Nikolofest wurde dann noch sehr nett.

Hier ist also wieder Advent, aus dem CD Player besingen uns Nat und Dean. Das jüngste Kind hat als einziges schon ein Geschenke verpackt. Für das Christkind, von dem ihre Eltern noch nie behauptet haben das es die Geschenke bringt. Im Gegenteil: Kinder die Geschenke bringen D und ich! Den kleinen Kindern ist das wurscht. Sie diskutieren in welchem Alter man das Christkind am besten sehen kann. Mit fünf, mit sieben, hmmm? Und weil sie wissen das von mir keine gescheite Antwort kommt, beschließen sie die große Schwester zu fragen, weil die kann sich vielleicht noch daran erinnern wie alt sie war.

Kluge Kinder, die kleinen Schwestern und das große Kind, das mit ihrer 16jährigen Empörtheit ganz oft sowas von recht hat (sie antwortet den kleinen Schwestern übrigens mit sieben).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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