Warum der Kindergarten deinem Kind gut tut

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cover eines buches über kindergärten

Patrice Fuchs ist nicht nur  Herausgeberin von FAMILIE ROCKT sondern auch von diesem Ende 2009 erschienenen Sachbuch: „Warum Kindergärten Kindern gut tun“

Wien hat eine große Kindergarten-Tradition. Kaum eine andere Hauptstadt hatte schon so früh so viele und so gute Kindergärten wie Wien. Herausragende Persönlichkeiten wie Alfred Adler und Maria Montisorri entwickelten die städtischen Wiener Kindergärten. Und trotzdem haben Kindergärten und Krippen hierzulande einen recht schlechten Ruf.

Wenn über Vor- und Nachteile von Kindergärten diskutiert wird, steht meist das Bedürfniss der Mütter die Berufstätigkeit wieder aufzugreifen im Vordergrund der Argumentationskette. Die Tatsache, dass der Kindergartenbesuch aber nicht zu Letzt für die Kinder eine enorme Bereicherung darstellt, wird kaum gestreift.

Dabei ist das gar nicht so schwer zu erklären. International wird zu diesem Thema seit Jahrzehnten intensiv geforscht. Man weiß heute, dass schon Babys großes Interesse an anderen Babys haben. Auch wenn in diesem frühen Alter noch kein kooperatives Spiel möglich ist, bereichern sich schon ganz kleine Kindern gegenseitig im Umgang miteinander.

Denkt man auch heute noch in unserem Kulturkreis, dass Babys vor allem Ruhe und Gleichförmigkeit brauchen, sind internationale WissenschafterInnen mittlerweile zum gegenteiligem Schluss gekommen. Gerade Babys brauchen viele und vor allem soziale Anreize. Ihre kognitive Entwicklung profitiert sehr von einer abwechslungsreichen Umgebung mit vielen sozialen Kontakten. Kinder, die schon vor dem ersten Geburtstag in Fremdbetreuung waren, tun sich später nicht nur leichter in der Schule, sondern sind auch zufriedenere Erwachsene. Sie blicken optimistischer in die Zukunft, sie fühlen sich selbstwirksamer und sind sozialer besser eingebettet. Wer nicht nur das `System Elternhaus‘ von klein auf kennenlernen und schätzen durfte, sondern auch ganz andere Lebensrealitäten, tut sich im Leben später leichter. Sie bauen ein Vertrauen zur Aussenwelt auf.

Damit das Kind ein Vertrauen in das System Kindergarten entwickeln kann, sind drei Dinge wichtig:

– Die Eltern-Kind-Beziehung muss tragfähig sein

– Die Eltern müssen dem Kindergarten positiv gegenüber eingestellt sein

– Das Kind sollte täglich in den Kindergarten gehen. Kinder, die nur tageweise den Kindergarten besuchen, fühlen sich nicht in die Gruppe integriert und kennen die Tages- und Wochenabläufe nicht. Das ist aber wichtig für das Kind, damit es sich geborgen fühlen kann.

Was zeichnet einen guten Kindergarten aus?

Voraussetzung dafür ist jedoch immer eine qualitativ hochwertige Kinderbetreuungseinrichtung. Was muss ein Kindergarten leisten, um auch Kleinkindern ein gutes Umfeld garantieren zu können? Gut adaptierte Räumlichkeiten, die Unfälle nicht fördern und nicht zu große Kindergruppen sind natürlich förderlich. Ein Garten ein großer Pluspunkt. Aber das allerwichtigste ist der Ausbildungsgrad der PädagogInnen. Je höher, desto mehr profitieren die Kinder von ihrem Besuch im Kindergarten.

Das Buch beschreibt aber noch viele andere interessante Aspekte:

Warum ist ein Garten für einen guten Kindergarten so wichtig?

Wie groß sollten die Gruppenräume sein, um unnötige Verletzungen  zu vermeiden?

Wie kann man sein Kind am Besten eingewöhnen?

Was denken KleinkindpädagogInnen über ihre Arbeit?

Diese und viele andere Fragen behandelt dieses Buch an Hand von persönlichen Berichten von bespw. Elfriede Hammerl, Alfred Dorfer, Sibylle Hamann oder Florian Scheuba und an Hand von Fachbeiträgen renommierter PädagogInnen unter Bezugnahme relevanter internationaler Studien.

Warum Kindergärten Kindern gut tun: Beiträge von Eltern und ExpertInnen

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2 Kommentare

  1. Leider ist es noch immer in Österreich sehr verbreitet, dass Kindergarten bevor das Kind 3 Jahre alt ist schädlich wäre..

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