Langeweile bringts!

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Warum Langeweile für Kinder wichtig ist!

Kaum hast du dir eine Tasse Kaffee geholt und willst dich aufs Sofa hauen, ertönen Schreie aus dem Kinderzimmer: „Mir ist urfaaaaad!“ Und entgegnest: „Aber wie kann das bitte sein? Ihr kommt doch gerade aus dem Schwimmbad. Dorthin seid ihr nach dem Bowlen gefahren. Nachdem ihr bei den Cousinen jausnen ward!“ Sofort überlegen wir, wie wir unsere armen gelangweilten Kinder unterhalten können. Computerspiele, DVDs, Freunde besuchen und diverse andere Aktivitäten werden nervös in Betracht gezogen.

langweilig

Niemand will gelangweilte Kinder haben. Nur Loser-Eltern haben gelangweilte Kinder. So empfinden wir manchmal.

Was passiert wenn wir unsere Kinder dauernd beschäftigen?

Sie verlernen sich selbst zu beschäftigen. Das Risiko ist in Folge hoch, dass sie eine richtige Angst vor Langeweile entwickeln. Und das sollte nicht sein, denn Langeweile ist ein ganz normaler realer Zustand, der hin und wieder im Leben eintritt und nichts wovor man flüchten sollte.

Kinder brauchen Langeweile!

Kinder brauchen langweilige Stündchen. Denn gerade wenn sie sich langweilen, wird ihre Kreativität angekurbelt und sie entwickeln Spiele, in denen sie alles bearbeiten können, was sie im Alltag erleben. Außerdem lernen sie ihre eigenen Gefühle kennen, weil sie durch nichts von Aussen abgelenkt werden. Sich selber zu spüren und sich selber zu kennen sind nicht zuletzt wichtige Kompetenzen, die später vor allem in Beziehungen gebraucht werden.

Zeit nachzudenken

Jeder Mensch, ob klein oder groß, braucht Stunden, in denen sie allein mit sich sind und über ihr Leben reflektieren können. Die Hirnforschung hat herausgefunden, dass unser Hirn sofort stark aktiv wird, wenn wir mal gar nichts tun. Es werden neue Verknüfungen gebildet, die sich sehr von der Hirnaktivität unterscheidet, wenn wir uns bspw auf unsere Arbeit konzentrieren.

Anfänglich maulen Kinder zwar, wenn ihnen langweilig ist, aber nach kurzer Zeit kommen sie auf interessante Gedanken oder erfinden Spielplots mit denen sie sich intensiv auseinandersetzen. Kinder die Langeweile aushalten, können später Probleme besser lösen und ergreifen öfter die Initiative.

Wie können wir Eltern lernen weniger ambitioniert zu sein?

Wir müssen uns einfach auch erlauben uns mal zurückzuziehen. Unsere Anwesenheit ist nicht immer notwendig oder gar förderlich. Gönnen wir uns tatsächlich mal einen Kaffee am Sofa.
Je mehr Zeit wir unseren Kindern allein geben, je mehr Eigenverantwortung wir ihnen bei ihrer Selbstbeschäftigung überlassen, desto seltener wird die Stille von einem „Mama, Papa! Mir ist laaaaaangweilig!“ unterbrochen werden. Und sie lernen ein eigener Mensch zu sein, der nicht durch andere existiert. Eine sehr wichtige Voraussetzung um später glücklich und aktiv und weniger suchtanfällig zu sein.

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3 Kommentare

  1. Ich glaube, dass die heutigen Eltern oftmals zu ehrgeizig sind und ihre Kinder auch gerne verwöhnen. Gerade Einzelkinder bekommen vermehrt die Aufmerksamkeit ihrer Eltern, da sie schließlich keine Geschwister haben mit denen sie spielen können. Die Erziehenden sehen diesen Umstand als Defizit und möchten ihn gern ausgleichen. Die Folge davon ist Dauerbeschäftigung und Freizeitstress. Dass sich aber wichtige Fähigkeiten wie Kreativität, Selbstbeschäftigung und Problemlösungsstrategien aber gerade durch Langeweile entwickeln, bleibt unbeachtet. Eine entspannte Haltung der Eltern wäre hier wünschenswert und förderlich.

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